Remo

Mogli ­– nur umgekehrt: Mitten auf urbanem Terrain, hoch über Appenzell, wächst Remo im wohlhabenden Immquartier auf. Er geniesst eine strikte Erziehung und weiss sich wohl in der elitären Gesellschaft zu benehmen – nur an Freunden mangelt es dem Jungen. Anhaltendes Mobbing in der Schule und sogar im lokalen Pfadfinderverein bewegen die Familie schliesslich zu einem Umzug. Fern der Zivilisation, in einem noch unerforschten Gebiet am Fusse der Alpen, welches Ortskundige als «Gontenbad» bezeichnen, soll Remo eine zweite Chance gewährt werden, sich zu entfalten.

Dieser Schuss ging dann mal so richtig nach hinten los: Der fehlende soziale Kontakt bewog Remo dazu, sich mit den ansässigen Tieren anzufreunden. Auf allen Vieren begleitete er Kühe auf die Weide, ging mit Katzen auf Mäusejagd und hütete mit Schäferhunden die Schafe. Dabei verlor er immer mehr seine kommunikative Kompetenz und sank dadurch noch tiefer in die Spirale der gesellschaftlich Ausgestossenen.

Als Remo begann, sich immer mehr dem heimischen Wolfsrudel anzunähern, sah sich das kantonale Sozialamt gezwungen, zu handeln: Als erster Schritt eines Resozialisierungsprojekts wurde Remo im Frühjahr 2018 in die Band TONT eingegliedert.