Fötsch

Mit Cape und Maske wacht Stickman über die Strassen Appenzells, hilft alten Damen über Kreuzungen, trägt ihre Einkäufe das Treppenhaus hinauf und schreitet ein, wenn die Polizei sich nicht mehr zu helfen weiss. Doch nicht immer war Fötsch der Held, als den er sich heute gibt.

Er war ein auffälliges Kind und zeigte früh Anzeichen von Aggressivität – besonders gegenüber Tieren. Zeugenaussagen zufolge sperrte er Katzen ihr ganzes Leben lang in Wohnungen ein oder erniedrigte Hunde auf öffentlichen Strassen: «Einmal habe ich gesehen, wie der Junge einen Hund, wie einen Sklaven an einer Kette, durch die Strassen führte, seine Exkremente aufsammelte und in eine Tüte steckte», so eine geschockte Nachbarin.
Fötsch brachte das Fass zum Überlaufen, als beobachtet wurde, wie er Jagd auf Vögel machte. Mit einer Konstruktion aus Stofffetzen und Seilen soll er an mehreren Tagen versucht haben, von erhöhtem Gelände mit Hilfe des Windes möglichst lange in der Luft zu treiben und so die gefiederten Tiere zu fangen. Die Schweizer Gesetzeshüter blieben jahrelang untätig, doch während seiner Ferien in Nordirland wurde der junge Mann schliesslich von der lokalen Polizei gefasst und nach alter britischer Manier nach Australien verbannt.

Im Westen «Neuhollands» fand Fötsch eine Herberge bei dem Stamm der Pila Ngura. Seine Aggressionen liessen nach, als er in die Traditionen des Stammes eingeweiht wurde. Bereits nach kurzer Zeit durfte er mit Schläger und Trommel die kulturellen Tänze begleiten und fand so zu seinem Rhythmus – und Jahre später wieder zurück in seine Heimat.

Wieso er heute als Stickman verkleidet durch die Strasse patrouilliert, ist nicht geklärt. Legenden zufolge soll er durch die radioaktive Strahlung, welche durch Atomtests hervorgerufen wurde und im Stammesgebiet der Pila Nguras immer noch präsent sein soll, an seine übernatürliche Stärke gelangt sein.