André

Als André die Welt erblickte, passierte ein kleines Wunder auf dieser noch so hübschen Erde. Die geschätzte Grösse von dem Wickelkind war 150 cm und das Startgewicht konnte bis heute nicht gewogen werden. Lediglich André’s Kopf konnten die Mediziner auf der Waage platzieren. 3500 Gramm. «Was für ein Beast!», platzte dem Assistenzarzt aus dem Mund.

Schon nach einer Woche sprach der vollbärtige André sieben Sprachen einwandfrei und hörte den Unterschied zwischen einer Dissonanz und einer Konsonanz. Kurze Zeit später wurden die renommiertesten Musiker der Welt auf ihn aufmerksam. «Er spielt sein Waldhorn schon seit 13 Monaten.», berichtete die damals seit exakt 52 Wochen frisch gebackene Mutter an einem Vorstellungsgespräch der Wiener Stadtoper. Auch wenn André noch nicht mündig war und seine Mutter seinen Vertrag unterschreiben hätten sollen, konnte er sich dennoch beim Gespräch beteiligen. «Gusto ko ng mga puno!», schrie der junge Mann und ging nach Hause.

«Gusto ko ng mga puno» ging ihm nimmermehr aus seinem Kopf und er begann eine Lehre als Förster. André wurde aber wehleidig und brach seine Lehre ab, als er sah, wie ganze Wälder aus Hörner ohne jegliche Verabschiedungszeremonie gerodet wurden. 

Ein halbes Jahrhundert später, als André im Wald mit Hörnern am Kommunizieren war, stoss er auf ein verwildertes Menschenwesen. Remo erzählte ihm von seiner Band, die sich stark gegen die Abholzung der Waldhörner einsetzte. Nach der vierjährigen Verabschiedungszeremonie setzte André wieder Fuss auf das verbaute Bauland Appenzell, welches mittlerweile unterirdische Proberäume für Dilettanten zu Verfügung gestellt hatte.